Anna Ledermüller-Sommer – Yogalehrerin und Energetikerin

YOGA und AUTOFASTEN: Ahimsa par excellence

YOGA und AUTOFASTEN: Ahimsa par excellence

Was hat Autofasten mit Yoga zu tun? Alles!

Yoga hat sich hierzulande als die elitäre Art, den eigenen Körper fit zu halten, etabliert. Das ist ein guter Anfang auf dem Weg des Yoga. Aber eben nicht mehr.

Hinter dem Begriff Yoga steckt tatsächlich eine das gesamte Leben umfassende Philosophie – und zwar eine ganz praktisch und wirklich zu lebende!

Diese Philosophie ist immanentes, uraltes Menschheitswissen und wurde erst vor ungefähr 2000 Jahren von Patanjali in seinem Yoga Sutra aufgeschrieben.

Dieses bloß 195 Sutren umfassende Sutra (Bestandteil und Ganzes heißen gleich, und übersetzt heißt das „Faden“) enthält in konzentrierter Form die gesamte Yoga-Philosophie. Ein Sutra besteht oft nur aus ein paar aneinander gereihten Worten. Vor zweitausend Jahren, als das aufgeschrieben wurde, war das super – alle verstanden, was gemeint war. Heute brauchen wir zur Lösung dieses Konzentrates mehrhundertseitige Kommentare …

Doch um gleich wieder die Kurve zu kriegen und zum Autofasten zurückzulenken, möchte ich mich hier bloß mit dem Begriff AHIMSA beschäftigen, der ein Teilbereich der vorbereitenden, äußerlichen Übungen auf dem Weg des Yoga ist.


AHIMSA gehört zu den grundlegenden moralischen Ansprüchen an Menschen auf dem Yogaweg, heißt wörtlich „Nicht-Verletzen“ und wird oft als „Gewaltlosigkeit“ bezeichnet.

Dieses Nicht-Verletzen ist eine Einstellung UND eine Verhaltensweise. Ihnen liegt die Erkenntnis der Einheit allen Lebens zugrunde.

Die Erkenntnis der Einheit allen Lebens ist tatsächlich das Grundlegende und daraus leitet sich alles ab – unser Wahrnehmen und Empfinden, unser Denken und Handeln: Gewaltlosigkeit im Umgang mit mir selbst, mit Dir, mit meiner gesamten Umwelt und allem und allen darin Vorhandenen.

Es bedeutet Nicht-Verletzen von Menschen, Tieren und der Welt, in der wir alle leben.

Da ist das Autofasten eingebettet – in meinem grundlegenden Wunsch, die Ressourcen dieses Planeten zu schonen, die Erdtmoshäre rein zu halten und damit die Atemluft für alle – denn wir haben bloß diese eine Lufthülle um diese eine Erde.

Ganz ohne Ankauf von CO2 Zertifikaten und Umwege, ganz direkt, praktisch und effizient: einfach dieses eine, gerade anstehende, reizvolle, weil so Zeit-sparende Mal nicht Auto zu fahren.

Ich selbst wohne an einem Ort, der für das Autofasten normalerweise gar nicht prädestiniert ist: in einem Dorf mit miserablem öffentlichen Verkehrnetz, ohne bereits existierende Umweltinitiativen wie Gemeindetaxis oder Car-sharing.

Umweltbewusstes Autobenützungs-Verhalten ist hier reine Eigeninitiative. Also funktioniert das nur bedingt an ganz normalen Arbeitstagen, wo ich zeit-effizient unterwegs sein möchte. Da sind wir hier Entwicklungsgebiet und mir ist bewusst, da könnte/sollte/müsste ich einen Beitrag über mich hinaus leisten…

Doch ehe ich mir zutraue, das in Angriff zu nehmen, nütze ich lieber die Gunst der Stunde:

Ich erlebe den Luxus eines Sabbat-Jahres und da faste ich alles Mögliche:

Ich faste Textilien, seit September des letzten Jahres habe ich bloß ein Stück gekauft.

Entspannt, wie ich nun bin, denke ich vor dem Einkaufen von Brot und Käse wirklich oft daran, Dosen und Säcke zum Befüllen in die Geschäfte mitzunehmen – ich faste also Plastik, Karton und Styropor.

Und ich faste vor allem das Autofahren, weil ich in diesem Schuljahr keine fünf Mal pro Woche zur Schule fahre. Ins Geschäft im Nachbardorf kann ich zu Fuß gehen …

Lustigerweise habe ich vom Autofasten, zu dem die katholische und die evangelische Kirche heuer bereits zum 10. Mal in der Fastenzeit einladen, erst heuer erfahren.

„Von Aschermittwoch (18. Februar) bis Karsamstag (4. April) sind alle Autofahrer/innen aufgerufen, ihr Mobilitätsverhalten zu überprüfen und verstärkt zu Fuß zu gehen, Rad zu fahren, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen oder Fahrgemeinschaften zu bilden.“, verkünden beide Kirchen.

Gefällt mir! Auch, weil das eine ökumenische Aktion ist und damit eine der Einheit dienende Initiative zweier christlicher Kirchen in Österreich.

Und jetzt stellt euch einmal vor, da würden die anderen acht christlichen Glaubensgemeinschaften Österreichs, die Zeugen Jehovas, Muslime, Juden und Buddhisten, alle, die konfessionell „religio“ betreiben, dabei sein, das wäre erst ein Yoga! (sprich: eine Einheit!)

Und meinetwegen könnten sie alle miteinander dieses nicht konfessionelle Wort der Einheit, den Begriff YOGA, dann auch verwenden – um ihre überkonfessionelle Einheit zu beschreiben, die einfach nur dem LEBEN dient.